Kampfsport
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Boxen und Pankration Dieser Trinkkelch (500-475 v. Chr.) zeigt den Kampf zwischen zwei Boxern und zwei Pankratiasten. Die Pankratiasten versuchen, sich gegenseitig die Augen auszustechen. Der Schiedsrichter ist dabei, sie für dieses Vergehen zu bestrafen. Die Objekte an der Wand (ein Beutel mit Wasch- und Salbungsutensilien) verorten die Szene im Gymnasion. (Bild: Foto von © Trustees of the British Museum unter CC BY-NC-SA 4.0 lizensiert) |
Die Kampfsportarten oder – wie die Griechen sie nannten – „schweren Sportarten“ zählten zu den beliebtesten bei den Spielen. Es gab drei verschiedene Disziplinen: Ringen, Boxen und Pankration. Bei all diesen Disziplinen kämpften die Athleten nackt.
Die Griechen sahen im Kampfsport mehr als nur Sport; es handelte sich dabei um einen wichtigen Teil der Erziehung. Sie übten sich darin im Gymnasion und Reiche stellten sogar Privattrainer ein.
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Pankrationkampf Diese moderne Kopie (ca. 1900) einer römischen Marmorplastik zeigt zwei Pankratiasten im Bodenkampf. Das römische Exemplar geht seinerseits wahrscheinlich auf ein griechischen Original aus dem 3. Jhd. v. Chr. zurück. (Bild: Foto von MatthiasKabel ist unter CC BY-SA 3.0 lizensiert) |
Einen wichtigen Unterschied zu heute stellt die Abwesenheit von Gewichtsklassen dar: es gab zwar Alterskategorien, d. h. Knaben kämpften unter sich, aber darüber hinaus wurden die Athleten nicht in Klassen eingeteilt. Der schwerste Mann hatte daher häufig einen Vorteil. Manche Autoren, z. B. Galen, warnen nichtsdestotrotz vor den Folgen von Übergewicht, da es einen Sportler verlangsamen konnte. Ein weiterer wichtiger Unterschied zu heute ist, dass ein Kampf nicht über mehrere Runden ging. Die Athleten kämpften so lange, bis einer von ihnen K.O. ging oder aufgab. Daher war eine gute Ausdauer für die Sportler immens wichtig. Über jeden Kampf wachte ein Schiedsrichter, der diejenigen, die gegen die Regeln verstießen, mit einem Peitschenhieb oder einem Stockschlag bestrafte.