Boxen (Faustkampf)

 

Junge minoische Boxer
Dieses minoische Fresko mit zwei jungen Boxern in Lendenschürzen wurde um 1550 v. Chr. auf der Insel Thera gemalt.
(Bild: Foto von Yann Forget / gemeinfrei)

Die frühesten Darstellungen des Faustkampfes stammen aus minoischer und mykenischer Zeit (2. Jahrtausend v. Chr.). 688 v. Chr. wurde Boxen als olympische Disziplin eingeführt. Das griechische Boxen unterschied sich in einigen Punkten vom heutigen Boxen. Ein Kampf hatte keine festgesetzte Dauer und endete, wenn einer der Kämpfer aufgab. Gewichtsklassen waren unbekannt, dafür verfügte man über Alterskategorien, um die Kämpfer zu unterteilen.


Um ihre Hände zu schützen, wickelten die Sportler Lederbänder um ihre Knöchel. Auf der Innenseite waren diese Handschuhe mit Wolle gepolstert und auf der Außenseite waren harte Lederstreifen angebracht, um die Schläge effektiver zu machen. Während des Trainings benutzten die Boxer oft weiche Handschuhe. Genau wie heute übten auch die griechischen Boxer mit einem Sandsack.

 

Die Regeln beim Boxen verboten es, den Gegner festzuhalten (was hingegen beim Ringen erlaubt war), auf die Genitalien zu schlagen und die Boxhandschuhe mehr als üblich zu verstärken. Trotz dieser Regeln erlitten Boxer häufig Verletzungen und ihre Gesichter wurden durch den Sport entstellt. Daher hielten die Griechen das Boxen für die gefährlichste der drei Kampfsportarten.

 

QUELLE: Anthologia Palatina XI 5

Dieses satirische Epigramm des Lucillius ist eine fiktive Inschrift auf der Statue eines Boxers, der dermaßen übel zugerichtet worden ist, dass er nicht länger erkennbar ist.


Olympikos hier, der nun so schrecklich aussieht, Kaiser, hatte einst eine Nase, ein Kinn, Augenbrauen, Ohren und Augen. Dann nahm er an einem Boxkampf teil und verlor sie alle, so dass er nicht einmal seinen Anteil am Erbe seines Vaters erhielt. Sein Bruder hatte ein Bild von ihm und zeigte es dem Richter, der entschied, dass es sich um einen anderen Mann handle, der diesem hier überhaupt nicht ähnlich sähe.