Die historische Entwicklung der griechischen Spiele
Die Frühgeschichte
Sport war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der griechischen Kultur. Der Anfang des 1. Jahrtausends v. Chr. wird „Dark Ages“ genannt: Archäologische Überreste aus dieser Zeit sind rar, Texte gibt es nicht. Dadurch fällt es schwer, die historische Realität dieser Zeit zu greifen. Allerdings wissen wir, dass sportliche Wettbewerbe in den mündlich überlieferten Erzählungen dieser Zeit (z. B. Homers „Ilias“) bereits ihren Platz hatten, meistens als Teil von Bestattungsritualen.
Die Entwicklung in der Archaik und Klassik
Für das 7. und 6. Jahrhundert v. Chr., die Archaik, verfügen wir über mehr Quellen, beispielsweise Vasenbilder und frühe Inschriften auf Stein. In dieser Zeit wurde es in Griechenland üblich, Wettbewerbe in wichtigen Heiligtümern zu veranstalten. Die Teilnehmer waren Männer aus den oberen Schichten, die über genug Zeit und Einkommen verfügten, um zu trainieren und zu reisen. Während der Klassik (5. und 4. Jahrhundert v. Chr.) ging diese Entwicklung weiter. Die Olympischen, Pythischen, Isthmischen und Nemeischen Spiele hatten sich bis dahin zu den angesehensten Spielen entwickelt. Neben diesen vier gab es noch viele andere Wettbewerbe. Allmählich fing man an, diese vielen Spiele in Kategorien einzuteilen: die höchstrangigen waren die sogenannte Kranzspiele.
Überblick über die griechischen Epochen Der Zeitstrahl verdeutlicht die traditionelle Einteilung der griechischen Antike in Archaik, Klassik, Hellenismus und Römische Kaiserzeit. Epocheneinteilungen sind natürlich moderne Erfindungen und somit keine absoluten Einheiten. Ihre Übergänge sind immer fließend und mit vielen Kontinuitäten verbunden. |
Die Verbreitung im Hellenismus und in der Kaiserzeit
Im späten 4. Jahrhundert v. Chr. eroberte Alexander der Große einen großen Teil des Ostens, nämlich Kleinasien, Syrien und Ägypten. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. breiteten sich die griechische Sprache und Gebräuche dank zahlreicher Emigranten aus. Die Organisatoren der Wettbewerbe in den neuen griechischen Regionen wollten, dass diese als genauso wichtig angesehen wurden wie die bisherigen Spiele und gaben ihnen daher den Titel „gleich den Olympischen Spielen“.
Durch Eroberungen im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. gelangte das gesamte griechischsprachige Gebiet unter römischer Herrschaft. Die neuen Herrscher zwangen die Griechen nicht dazu, nach Art und Weise der Römer zu leben. Die römischen Kaiser führten sogar neue griechische Wettkämpfe ein, bspw. die Kapitolia und die Actia. Aus diesem Grund gab es besonders viele (hunderte!) sportliche Wettbewerbe in der römischen Kaiserzeit. Um all diese Spiele aufeinander abzustimmen, gab es einen internationalen Athletenverband.
Das Ende der griechischen Spiele
Die meisten dieser Wettkämpfe verschwanden im Laufe des 4. Jahrhundert n. Chr. Das Ende der Olympischen Spiele im frühen 5. Jahrhundert n. Chr. bedeutete das Ende eines Jahrtausends der Sportgeschichte.