Pankration
Kämpfende Pankratiasten Eine schwarzfigurige Panathenäische Amphore (332-331 v. Chr.), die einen Pankration-Wettkampf zeigt. Der linke Athlet umklammert mit seinem linken Arm den Hals seines Kontrahenten und holt mit dem rechten Arm zum Schlag aus. (Bild: Foto von © Trustees of the British Museum unter CC BY-NC-SA 4.0 lizensiert) |
Beim Pankration (wörtlich: „alle Kräfte“) handelt es sich um eine Kombination aus Ringen und Boxen. Es war ein gefährlicher Sport, bei dem alles erlaubt war außer Beißen, Kratzen (Augen, Nase oder Mund des Gegners) und die Genitalien zu attackieren. Wie auch bei den anderen Kampfsportarten standen auch beim Pankration Schiedsrichter bereit, um Regelverstöße zu bestrafen. Alle Ringergriffe und Boxschläge durften verwendet werden. Die Gefahr, verletzt zu werden, war dennoch geringer als beim Boxen, da Pankratiasten normalerweise keine harten Handschuhe trugen.
Wie beim Ringen gab es auch beim Pankration zwei Varianten. Beim aufrechten Pankration verlor man, sobald man dreimal den Boden berührt hatte, beim Bodenpankration hingegen konnte man auch auf dem Boden kämpfen und verlor den Kampf nur, wenn man sich ergab. Die erste Variante wurde meistens beim Training verwendet, die zweite bei Wettkämpfen. 648 v. Chr. wurde das Pankration bei den Olympischen Spielen eingeführt. Erst vierhundert Jahre später, 200 v. Chr., wurde er auch zu einer Wettkampfdisziplin für die Knaben.
Diese Inschrift aus dem späten 2. Jahrhundert n. Chr. listet Preise und die Kosten von lokalen Spielen in der Stadt Aphrodisia in Kleinasien auf:
1. Spalte für den Kithara-Spieler mit Chor
Preise für Sportwettkämpfe
2. Spalte für den Boxer (Knabe)
3. Spalte für den Pankratiasten (Mann) |
500 Denare 750 D. 1500 D. 400 D. 500 D. 150 D. 500 D.
5[00] D. 525 D. 500 D. 500 D. 500 D.
1000 D. 1650 D. 450 D. 385 D. 1000 D. 1500 D. 1500 D. 750 D. 1250 D. 1000 D. 500 D. 2000 D. 2000 D.
3000 D. 500 D.
250 D. 750 D.
500 D. 250 D. 674 D. 1000 D. |
Pankrationkampf Diese moderne Kopie (ca. 1900) einer römischen Marmorplastik zeigt zwei Pankratiasten im Bodenkampf. Das römische Exemplar geht seinerseits wahrscheinlich auf ein griechischen Original aus dem 3. Jhd. v. Chr. zurück. (Bild: Foto von MatthiasKabel ist unter CC BY-SA 3.0 lizensiert) |
Bei den Zuschauern war das Pankration die beliebteste Disziplin. Bei den Spielen, bei denen man Geldpreise gewinnen konnte, erhielt der siegreiche Pankratiast das höchste Preisgeld aller Gewinner, ausgenommen die Sieger in den Pferderennen. Erfolgreiche und berühmte Pankratiasten waren zum Beispiel Marcus Aurelius Asklepiades und Marcus Aurelius Demostratos Damas. Die Griechen sahen im Pankration den ultimativen Test für Stärke und Technik eines Sportlers. Es ging daher nicht nur um reine Kraft.