Wunden
Boxer mit blutigen Nasen Realistische Vasenmalerei zweier Boxer mit wuchtigen Körpern und blutigen Nasen. (Bild: Foto von © Trustees of the British Museum unter CC BY-NC-SA 4.0 lizensiert) |
Die beliebtesten Sportarten der Antike waren die Kampfsportarten. Dabei konnte es sehr rau werden. Es gab sogar Fälle, bei denen Athleten während eines Kampfes starben.
Für die gefährlichste Sportart hielt man den Faustkampf. Während eines Kampfes trugen die Boxer nämlich keine weichen Handschuhe zum Schutz, sondern sie banden sich harte Lederriemen um ihre Hände, so dass ihre Schläge noch schmerzvoller wurden. Erfahrene Boxer waren leicht an ihren Narben erkennbar, insbesondere im Gesicht, da die meisten Schläge darauf zielten. Ein weiteres Charakteristikum der Boxer waren Blumenkohlohren, formlose Ohren voller Geschwüre wegen der zahlreichen Schläge. Einige satirische Epigramme machen sich über das abstoßende Äußere der Faustkämpfer lustig.
Lucillius macht sich über einen erfolglosen Boxer lustig:
An jedem Boxkampf, der von den Griechen ausgerichtet wird,
habe ich, Androleos, teilgenommen.
In Pisa habe ich nur noch ein Ohr erhalten, in Plataia nur noch eine Augenbraue.
In Delphi wurde ich bewusstlos weggetragen.
Mein Vater Damoteles und meine Mitbürger wurden vom Herold herbeigerufen,
um mich aus dem Stadion zu tragen, tot oder verstümmelt.
Verletzungen werden seit dem späten 6. Jahrhundert v. Chr. manchmal auf Vasenbildern und seit dem Hellenismus auf realistischen Statuen und Mosaiken dargestellt. Preisamphoren, die den glorreichen Sieg verherrlichten, hätten solch brutale Szenen jedoch nie abgebildet.