Die Actischen Spiele

 

Die Actia, griechische Spiele nach dem Vorbild derjenigen in Olympia, wurden 27 v. Chr. von Augustus in Nikopolis, „der Stadt des Sieges“ an der Westküste Griechenlands, ins Leben gerufen. Diese Stadt hatte Augustus erst kürzlich gegründet, um den Sieg über Marcus Antonius und Kleopatra in der Seeschlacht bei Actium zu feiern. Augustus ließ in seiner neuen Stadt ein Stadion, ein Gymnasion, ein Theater, ein Hippodrom und Bäder errichten.


Das Programm der Spiele bestand aus einem musischen Wettkampf, athletischen Wettbewerben und Pferderennen, die in drei Altersklassen eingeteilt waren. Neben dem traditionellen Programm wurde auch ein Bootsrennen ausgetragen, welches sicherlich auf die Seeschlacht von 31 v. Chr. Bezug nahm. Die Spiele wurden alle vier Jahre veranstaltet und als Siegespreis konnte man einen Kranz aus Schilf gewinnen.


Die Actischen Spielen gehörten umgehend zu den wichtigsten der griechischen Feste, an Wichtigkeit übertroffen nur von den Olympischen und den Pythischen Spielen. Dies geht aus Ehreninschriften hervor, in denen Siege der sportlichen und der musischen Wettbewerbe häufig in der Reihenfolge ihrer Bedeutung aufgezählt werden. Im 2. Jahrhundert n. Chr. wurden die Actia sogar Teil der Periodos. Sie verdanken ihr Ansehen kaiserlicher Unterstützung. In der griechischen Welt kopierte man sie häufig, so dass sich Actische Spiele auch in Kleinasien und in Phönizien finden lassen.