Herolde und Trompeter

 

Gewinner des Wettrennens im Pferde-reiten
Auf der rechten Seite dieser Panathenäische Preisamphore von 540 v. Chr. ist ein Herold zu sehen, der den Sieger proklamiert. Er nennt den Namen des Gewinners, den Namen von dessen Vater, dessen Heimatstadt und den gewonnenen Wettbewerb.
(Bild: Foto von © Trustees of the British Museum unter CC BY-NC-SA 4.0 lizensiert)

Die griechischen Wettkämpfe zogen viele Besucher an. Es war die Aufgabe von Spezialisten, sich an die Menge zu richten. Ein Trompeter bat um Aufmerksamkeit mit seinem Instrument, das viel länger war als eine moderne Trompete. Danach sprach ein Herold mit lauter Stimme zur Öffentlichkeit, beispielsweise um den Beginn der Wettkämpfe anzukündigen. Die wichtigste Aufgabe der Herolde war es, den Namen, den Vater und die Heimatstadt der Sieger während der Siegerehrung zu verkünden.

 

Ursprünglich hatten Herolde und Trompeter eine rein organisatorische Funktion, doch mit der Zeit begannen auch sie, sich miteinander zu messen. Anfangs waren diese Wettstreite eine rein lokale Angelegenheit, da alle Herolde und Trompeter Ortsansässige waren. Als man in Olympia 396 v. Chr. Wettbewerbe für Herolde und Trompeter einführte, gewannen in beiden Veranstaltungen Männer aus Elis. Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. hatten jedoch auch die anderen wichtigen Spiele diese Wettbewerbe in ihr Programm übernommen. Wie bei den Sportwettkämpfen zogen nun auch Herolde und Trompeter aus der ganzen griechischen Welt durch Griechenland, um an den verschiedenen Spielen teilzunehmen.

 

Es ist ungewiss, wie der Sieger eines solchen Wettkampfs ermittelt wurde, allerdings ging es dabei mit Sicherheit nicht um Schönheit. Nicht der Herold mit der angenehmsten Stimme, sondern der Mann, der gleichsam lauter und am verständlichsten sprechen konnte, gewann. Herolde und Trompeter konnten eine viel längere Karriere als Athleten haben, da der Klang einer Stimme weniger vom jemandes Alter abhängig war. Einer wurde sogar zum zehnfachen Periodossieger.