Musik bei den Spielen

 

Aulosspieler auf einer Lekytos
Diese Lekytos aus dem 5. Jhd. v. Chr. zeigt einen stehenden Aulosspieler. Sie wurde in einem Grab in Selinunt (Sizilien) gefunden.
(Bild: Foto von Jastrow ist unter CC BY 2.5 lizensiert)

Musik spielte bei allen griechischen Spielen eine Rolle. Die Spiele zogen eine große Menge an Zuschauern an und boten daher die ideale Gelegenheit für Musiker, Schreiber und andere Künstler, ihr Talent vor der Öffentlichkeit unter Beweis zu stellen. Einige Musiker waren außerdem notwendig für den reibungslosen Ablauf der athletischen Wettbewerbe: Trompeter und Herolde wandten sich direkt an die Zuschauer. Ferner begleitete Musik den Pentathlon, insbesondere den Weitsprung, da die Griechen glaubten, dass Musik die Koordination der Bewegungen unterstützen würde.


Hauptschauplatz musikalischen Könnens waren aber die musischen Wettbewerbe, bei denen Musiker in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antraten. Am bekanntesten für ihre musischen Wettbewerbe waren die Pythischen Spiele zu Ehren Apollos, des Gottes der Künste. In klassischer Zeit wurden drei musische Wettkämpfe in Delphi ausgetragen: das Spielen der Kithara, die Kombination aus Kitharaspiel und Gesang - dargebracht von den sogenannten Kitharöden - und schließlich das Spiel auf den Auloi. Gesang mit Begleitung auf den Auloi wurde bald nach seiner Einführung wieder abgeschafft.


Die Kithara war eine Art Leier mit senkrechten Saiten gleicher Länge. Der Aulos war ein Blasinstrument mit einem Mundstück aus Schilf, ähnlich einer Klarinette oder einer Oboe. Normalerweise spielten Musiker zwei Auloi gleichzeitig. Die Kithara und die Auloi konnten beide Sänger, Solokünstler und Chöre begleiten.

Erst in hellenistischer Zeit kamen zu den Darbietungen der Musiker in den musischen Wettbewerben noch andere Bühnenkünstler hinzu.