Pferderennen mit einem Reiter

 

Pferderennen mit Reiter
Diese Panathenäische Preisamphore zeigt zwei Pferdereiter während eines Rennens. Die Reiter sind nackt und sitzen direkt auf den Pferderücken. Sättel mit Steigbügeln existierten damals noch nicht.
(Bild: Foto von © Trustees of the British Museum unter CC BY-NC-SA 4.0 lizensiert)

In Olympia gab es erstmals 648 v. Chr. ein Rennen für einzelne Pferde mit Reiter. 256 v. Chr. wurde diese Rennart dann auch für Fohlen eingeführt.
Die Pferde liefen ca. 1,2 Kilometer. Da die Griechen für ihre Sättel keine Steigbügel verwendeten, brauchten sie einen guten Griff und Balance, um während des Rennens nicht vom Pferd zu fallen.

 

Zwischen 496 und 444 v. Chr. organisierte man außerdem die „kalpe“. Über dieses merkwürdige Rennen weiß man wenig. Laut Pausanias handelte es sich dabei um ein Rennen zwischen Stuten mit Reitern, bei dem der Reiter in der letzten Runde von seinem Pferd sprang und neben ihm herlief.

 

QUELLE: Pausanias V 9, 1-2

Pausanias berichtet als erster darüber, wann die verschiedenen Disziplinen Teil der Olympischen Spiele wurden. Er behandelt auch drei Disziplinen, die nur kurze Zeit Teil des olympischen Programms waren.


Aber auch abgeschafft wurden einzelne Sportarten in Olympia, als die Eleer der Meinung wurden, dass sie nicht mehr beizubehalten seien. So wurde der Fünfkampf für Knaben in der achtunddreißigsten Olympiade (628 v. Chr.) eingeführt; als aber damals Eutelides aus Sparta den Sieg errang, beliebte es den Eleern nicht länger, Knaben zum Fünfkampfe zuzulassen. Ebenso hatten sie in der siebzigsten Olympiade (500 v. Chr.) das Apene-Rennen und in der nächstfolgenden das Kalpe-Rennen eingeführt, ließen aber in der vierundachtzigsten Olympiade (444 v. Chr.) bekannt machen, dass in Zukunft keines von beiden mehr stattfinden werde. Als sie zum ersten Mal abgehalten wurden, hatte in der Apene Thersius aus Thessalien und in der Kalpe Pataikus aus Dyme in Achaia gesiegt. Zum Kalpe-Rennen nahm man Stuten; gegen Ende der Rennbahn sprangen die Reiter von ihren Pferden herab und liefen, sich am Zügel haltend, neben ihnen her, wie es jetzt noch die sogenannten Anabaten (wörtlich: die auf dem Pferd Aufsitzenden) machen;  nur dass die letzteren andere Signale als die Kalpereiter und männliche Pferde haben. Das Apene-Rennen hatte übrigens keinen altertümlichen Ursprung und auch kein gutes Aussehen; überdies war von jeher ein Fluch darauf gesetzt, dass die Eleer in ihrem Land überhaupt keine Maulesel halten sollten, während zur Apene eben ein Zweigespann nicht von Pferden, sondern von Mauleseln gehörte.


(Übersetzung adaptiert von Hans Reichardt)