Sport und Medizin

 

Balancierübungen mit Ball
Dieses Relief zeigt einen jungen Mann, der einen Ball auf seinem Knie balanciert.
(Bild: Foto eines unbekannten Urhebers / gemeinfrei)

Die griechischen Ärzte waren sich darüber einig, dass Sport gesund ist. Schon in der Antike hielt man eine gewisse Form körperlicher Übungen für essentiell, um gesund zu leben. Galen, ein Arzt des 2. Jahrhunderts n. Chr., war ein großer Fürsprecher für Ballspiele als eine umfassende und angenehmere Trainingsweise für den Körper. Auch die Priester des Asklepios, des Gottes der Medizin, empfahlen Übungen als Heilmittel für einige Leiden.

 

Die antiken Ärzte betonten jedoch sehr stark, dass man auf ein ausgewogenes Training achten sollte. Das übertriebene Trainings- und Essverhalten der Athleten wurde von vielen verurteilt. Viele Ärzte stimmten darin überein, dass sich professionelle Sportler ihre Körper ruinieren würden. Galen verglich die Athleten sogar mit Schweinen.

 

QUELLE: Galen, Protrepticus 11

Der Arzt Galen äußert sich kritisch über das ungesunde Verhalten der Athleten: Sie trainieren zu viel und essen zu viel.


Niemand ist in solch einer schlechten körperlichen Verfassung wie sie, zumindest wenn wir darin Hippokrates folgen, der sagt: „Die Topform, nach der sie streben, ist gefährlich.“ Auch ist „Übung im Gesundsein, Mäßigung beim Essen und Entschlossenheit bei Anstregungen" ein schöner Satz des Hippokrates und wird daher auch von allen gelobt. Aber die Athleten machen genau das Gegenteil: Sie strengen sich exzessiv an und stopfen sich mit Essen voll. Sie ignorieren alle Worte des alten Hippokrates, ganz genau so, als ob sie betrunken wären. Denn er hat ein Programm zur Förderung der Gesundheit vorgeschlagen: in allem mäßig sein, nämlich hinsichtlich Anstrengungen, Essen, Trinken, Schlaf und Sex. Aber sie trainieren viel zu hart jeden Tag und sind zu einer strengen Diät gezwungen, so dass sie oft bis Mitternacht essen.


QUELLE: Galen, Thrasybulus 37

Galen vergleicht Sportler mit Schweinen.


Wir sahen, dass man ihr ganzes Leben in folgendem Kreislauf zusammenfassen kann: entweder sie essen, oder sie trinken, oder sie schlafen, oder sie sitzen auf der Toilette oder aber sie wälzen sich in Staub und Schlamm.

 

 

Abgesehen von dieser negativen Meinung gab es eine deutliche Verbindung zwischen professionellen Sportlern und Medizinern. Die Sportärzte waren mit den Gymnasien verbunden, wo sie die Athleten beaufsichtigten und ihre Wunden pflegten. Galen selbst arbeitete einige Zeit in einer Gladiatorenschule.