Magie

 

In der Antike waren die Menschen sehr abergläubisch. Sportler bildeten dabei sicherlich keine Ausnahme. Um ihre Siegeschancen zu verbessern, benutzten sie Magie: mithilfe von Zaubersprüchen riefen sie die Götter der Unterwelt und die Geister der Verstorbenen um Unterstützung an. Diese Zaubersprüche wurden in kleinen Buchstaben auf ein Stück Papyrus oder eine Bleitafel geschrieben. Während eines nächtlichen Rituals platzierte man sie dann an einem besonderen Ort, z. B. am Wendepunkt der Rennbahn oder in einem Grab.

 

Mittels weißer Zauberei baten die Athleten um Stärke und Schnelligkeit. Diese positive Magie, mit der man versuchte, sich selbst zu verbessern, wurde aber nicht so oft verwendet. Magie galt als gefährlich: Ein falscher Buchstabe in einem Zauberspruch konnte den komplett entgegengesetzten Effekt nach sich ziehen. Nicht jeder war deshalb bereit, so etwas an sich selbst auszuprobieren.

 

Mit Hilfe schwarzer Magie versuchten Sportler, ihren Gegnern Probleme zu bereiten, so dass sich ihre eigenen Chancen verbesserten. Dabei ging man selbst kein Risiko ein. Durch einen Zauberspruch zwang man die Götter und Geister dazu, die Kontrahenten zu „binden“, d. h. sie ihrer Macht auszuliefern und ihren Geist und Körper zu lähmen. Beim römischen Pferderennen (der Sportart, in der man am häufigsten Zauberei anwandte) konnte man einen Zauberspruch beispielsweise dafür verwenden, dass das Pferd des Gegners stürzte. Diese negative Form der Magie war verboten.