Leben als Spitzensportler

 

Wer trat in der Arena auf?

Über den Status von Wagenlenkern, Gladiatoren und Tierkämpfern berichten vor allem die uns überlieferten Grabinschriften. Die meisten dieser Unterhalter waren entweder Sklaven oder freigelassene Sklaven, sehr selten auch Freigeborene, also römische Vollbürger. Die Sehnsucht nach Ruhm und vielleicht auch ein wenig Abenteuerlust trieb sogar einige wenige Senatorensöhne dazu, sich als Gladiatoren zu verdingen. Sie blieben aber Ausnahmen: Der soziale Status der normalen Unterhalter war niedrig - sie wurden sogar als Ehrlose bezeichnet. In der Arena hatten sie aber die Chance, sich Ansehen oder sogar ihre Freiheit zu erstreiten. Gerade Wagenlenker konnten durch die von ihnen gewonnen Preisgeldern zu reichen Männern werden. Der offizielle Status als Ehrlose stand so im Gegensatz zu ihrem tatsächlichen Status als ein Art von antiken Stars.

 

Die gesellschaftliche Bedeutung der Spiele

Die öffentlichen römischen Spielen waren traditionell mit religiösen Festen verbunden, zum Beispiel zu Ehren der Ceres, der Göttin der Fruchtbarkeit. Oder sie fanden anlässlich von Siegesfeiern statt, um den Göttern zu danken, die den Römern im Kampf beigestanden hatten. Zur Zeit der Römischen Republik konnte ein zurückkehrender Feldherr durch die Veranstaltung prächtiger Spiele seinen militärischen Sieg für die ganze Stadt zur Schau stellen und seinen Reichtum und Einfluss präsentieren. Zudem sammelte er so Beliebtheitspunkte bei der stadtrömischen Bevölkerung. Mit der Kaiserzeit beanspruchten die Kaiser die Veranstaltung solcher Spiele natürlich allein für sich. Mit der Ausdehnung Roms wuchs zugleich auch das Ausmaß der Spiele. So verwundert es nicht, dass die Zahl der Festtage sich vervielfachte. Während es am Ende der Römischen Republik an 76 Tagen pro Jahr Spiele gab, waren es 354 n. Chr. ganze 175 Tage. Die Funktion der Spiele blieb allerdings ähnlich: Die allgemeine Begeisterung des Publikums für die Spiele erschien wie eine Zustimmung des Volkes zur Herrschaft des Kaisers.