Pentathlon

 

Vier Fünfkämpfer (Pentathleten)
Eine panathenäische, schwarzfigurige Amphore mit vier abgebildeten Fünfkämpfern: (von links nach rechts) ein Springer, ein Speerwerfer, ein Diskuswerfer und ein zweiter Speerwerfer.
(Bild: Foto von © Trustees of the British Museum unter CC BY-NC-SA 4.0 lizensiert)

Der Pentathlon wurde 708 v. Chr. in Olympia eingeführt, im selben Jahr wie auch das Ringen. Er bestand aus folgenden Disziplinen: Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Rennen (wahrscheinlich der Stadionlauf) und Ringen. Diese fünf Wettbewerbe wurden an einem einzigen Nachmittag veranstaltet.

 

 

QUELLE: Anthologia Planudea 3

Dieses kurze Gedicht von Simonides würdigt den Sieg des Diophon im Pentathlon:


Diophon, der Sohn des Philons, gewann die Isthmischen und Pythischen Spiele
im Weitsprung, im Lauf, im Diskus, im Speer und im Ringkampf.


In der deutschen Übersetzung liest das Gedicht sich als eine reine Auflistung, weil das Metrum verloren gegangen ist. Die Kunst des Gedichtes war es, alle fünf Disziplinen in eine Zeile zu fassen und gleichzeitig das Metrum zu berücksichtigen. Der Dichter hat es dabei allerdings nicht geschafft, die Disziplinen in der richtigen Reihenfolge aufzulisten.

 

Sowohl die Reihenfolge der einzelnen Disziplinen als auch die Art und Weise, wie man den Sieger ermittelte, sind immer noch Gegenstand der Diskussion. Sicher ist, dass als letztes Ringen dran war. Die ersten drei Wettkämpfe waren wahrscheinlich Diskuswurf, Weitsprung und Speerwurf. Diese drei Disziplinen gab es nur im Pentathlon. Der Lauf muss also an vierter Stelle gestanden haben.


Kein Text beschreibt eindeutig, wie der Gewinner bestimmt wurde. Nur eine Sache ist sicher, nämlich dass der Sieger drei von fünf Disziplinen gewinnen musste. Ausgehend von diesem Befund wurden verschiedene Lösungen vorgeschlagen, aber keine kann bewiesen werden.

 

Die Griechen bewunderten die Körper der Pentathleten, weil sie die ideale Kombination aus Länge, Stärke, Geschwindigkeit und Schönheit miteinander verbanden. Die Öffentlichkeit war aber nicht sonderlich an dieser Sportart interessiert. Üblicherweise war das Preisgeld für den Pentathlon nämlich niedriger als für den Stadionlauf oder fürs Ringen.

 

QUELLE: Inschrift CIG 2785 G

Diese Inschrift aus dem späten 2. Jahrhundert n. Chr. listet Preise und die Kosten von lokalen Spielen in der Stadt Aphrodisia in Kleinasien auf:

 

1. Spalte

für den Kithara-Spieler mit Chor
für den Flötenspieler mit Chor
für den Kithara-Sänger
als zweiter Preis
für den Waffentänzer
für den Clown
für den Sieger des Ganzen

 

Preise für Sportwettkämpfe
für den Dolichos-Läufer (Knabe)
für den Stadionläufer (Knabe)
für den [Di]aul[os]-Läufer (Knabe)
für den Pentathleten (Knabe)
für den Ringer (Knabe)

 

2. Spalte

für den Boxer (Knabe)
für den Pankratiasten (Knabe)
für den Stadionläufer (junger Mann)
für den Pentathleten (junger Mann)
für den Ringer (junger Mann)
für den Boxer (junger Mann)
für den Pankratiasten (junger Mann)
für den Dolichos-Läufer (Mann)
für den Stadionläufer (Mann)
für den Diaulos-Läufer (Mann)
für den Pentathleten (Mann)
für den Ringer (Mann)
für den Boxer (Mann)

 

3. Spalte

für den Pankratiasten (Mann)
für den Sieger des Waffenlaufs
für den Sieger der Pferderennen mit Absitzen
für den Reiter
für die Sandgrube und für die Startvorrichtungen für das Stadion
Ausleihgebühren für Boxhandschuhe
für den Direktor als Zusatz
für eine Statue

 

 

 

500 Denare

750 D.

1500 D.

400 D.

500 D.

150 D.

500 D.

 

 

 

5[00] D.

525 D.

500 D.

500 D.

500 D.

 

 

 

 

1000 D.

1650 D.

450 D.

385 D.

1000 D.

1500 D.

1500 D.

750 D.

1250 D.

1000 D.

500 D.

2000 D.

2000 D.

 

 

 

 

3000 D.

500 D.

 

250 D.

750 D.

 

500 D.

250 D.

674 D.

1000 D.

Auflösung der Abkürzung